Screenshot von www.iqoption.com
Eines vorweg, die nachfolgende Texte sind lediglich meine persönlichen Erfahrungen mit Kryptowährungen.
Inwieweit meine ermittelten Pools, Wallets oder andere Software gut oder empfehlenswert sind, oder vielleicht sogar ein Risiko für den eigenen PC oder die eigenen Finanzen darstellen, kann ich nicht sagen!
In jeden Fall sind Kryptowährungen ein sehr unsicheres und heikles Spiel. Man sollte keine Gelder dafür investieren, wo man nicht dazu bereits ist, 100% davon zu verlieren!
Auch möchte ich generell nicht empfehlen, CPUs oder ASICs gezielt zu übertakten. Dies kann bei zu hohen Werten und/oder mangelnder Kühlung zum Defekt der Geräte führen! Verwendet also bitte nicht einfach blind meine Codes & Einstellungen, welche nur für meine persönlichen Testzwecke dienen.
Was ist überhaupt Bitcoin Mining?
Dazu gibt es bereits unzählige Beiträge, englisch wie deutsch. Kurz gesagt, mit Bitcoins können ähnlich einfach wie mit Paypal Gelder übermittelt werden. Einer der wohl großen Vorteile, dass bei Bitcoins oder allgemein Kryptowährungen dies nicht nachverfolgt werden kann, oder nur schwer.
Während bei Banken oder anderen Dienstleistern die Transaktionsverarbeitung zentral über eigene Server geschieht, teilen sich bei Kryptowährungen viele Miner aus der ganzen Welt diese Rechenleistung.
Für diese Rechenleistung gibt es dann eine "Belohnung".
Rund um die Uhr überweisen weltweit Menschen ihre Wahrungen über die Netzwerke. Diese wickeln die Transaktionen ab, indem sie diese über einen Zeitraum in eine Art "Liste" sammeln. Diese Liste wird als Block bezeichnet. Wird ein Block bestätigt, erhält derjenige die Währung.
Da es inzwischen ganze Farmen mit richtig Hash-Rates gibt, ist es schier unmöglich für den Otto-Normal Verbraucher das Glück zu haben und einen ganzen Block zu errechnen.
Aus diesem Grund gibt es Pools, wo sich mehr oder weniger Miner zusammentun und dadurch eine höhere Hash-Rate erzeugen. Je nach Leistung werden dann die Belohnungen aufgeteilt.
Meine eigene Exodus Wallet
Neben Pools gibt es auch noch Wallets, also Geldbörsen für die Kryptowährungen. Diese gibt es als Web-Lösung, Desktop-Software oder Hardware-Wallets in Form von USB-Sticks.
Ganz klar, dass Web-Wallets auch eine Abhängigkeit der Betreiber darstellen, insofern entschied ich mich für eine erste Software Wallet auf meinem Ubuntu PC, nämlich Exodus.
Für jede Währung gibt es hier ein Wallet, welche u.a. einen SEND sowie RECEIVE Button haben.
Ein Klick auf Receive und man erhält z.B. seine Bitcoin Adresse, auf welche man sich Bitcoins überweisen lassen kann.
Ich habe mir mal spaßeshalber ein paar Ethereum und Bitcoins über Bitpanda geholt und auf mein Wallet überwiesen.
Auch hier hätte ich die Währungen eigentlich in deren Wallet liegen lassen können, doof, wenn die aber morgen pleite gehn...
Entsprechend einfach geht auch mit Send die Überweisung zu einer anderen Wallet.
Meine ersten Schritte mit Minergate
Da das eigentliche Handling dann auch schon erreicht war, entstand auch schnell der Wunsch, eigene Coins zu schürfen. Bei weiterer Google Recherche zu dem Thema bin ich relativ schnell auf Minergate gestoßen.
Ein gerade für Anfänger recht übersichtlicher Pool mit sehr einfacher Mining Anwendung für Windows & Linux. Leider wurde die Android Mining App bereits aus dem Playstore entfernt, es gibt lediglich noch eine Monitoring App.
Während die Installation in meinem Ubuntu relativ problemlos ging, hat mir auf Windows der Virenscanner bei der Installation sehr oft einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Ganz offensichtlich gehört die App dann doch eher zu den "unerwünschten" Kandidaten.
Mit deaktiviertem Echtzeitschutz bzw. gezielter Freigabe der EXE Dateien gelang dann die Installation und der Start des Programms dennoch.
Hier die laufende Minergate Anwendung beim Schürfen von Monero (XMR) und Bytecoins (BCN):
Ich habe im Ubuntu Rechner übrigens keine Grafikkarte, sondern nur einen Intel i5 mit 4 Kernen.
Ähnliche Werte habe ich auf meinem Intel i3 Windows Notebook.
Erste CPU-Mining Versuche am Desktop PC, Notebook & Debian NAS
Neben Minergate habe ich mich um einen weiteren Pool bemüht und gefunden, Antpool. Mein Ziel war vor allem mit existierender Mining Software auf verschiedenen Geräten zu minen.
Bei Antpool können auch mehrere Währungen geschürft werden, dabei wird für jede Währung und jedes Gerät ein eigener Worker erzeugt.
CPU-Miner auf dem Ubuntu Desktop & Debian NAS
Hier setze ich auf CPUMiner-Multi vom User Tpruvot auf Github:
sudo apt-get install zlib1g-dev git g++ libcurl4-openssl-dev automake libjansson-dev libssl-dev make -y
git clone https://github.com/tpruvot/cpuminer-multi
cd cpuminer-multi
./autogen.sh
./configure CFLAGS="-march=native" --with-crypto --with-curl
make
Gestartet wird er Miner für Bitcoins und dem genannten Antpool wie folgt:
./cpuminer -a sha256d -o stratum+tcp://stratum.antpool.com:3333 -u MEINBENUTZER.MEINWORKER
Die Hash Rate auf dem Intel i5 Desktop bzw. AMD NAS liegt gerade mal bei durchschnittlich 2.500kH/s je CPU.
Damit kommt man natürlich nicht gerade weit und hätte wenn überhaupt nur dann Sinn, wenn der PC bzw. das NAS eh viel läuft und die CPU-Ressourcen nicht durch andere Anwendungen benötigt werden:
Erste Mining Versuche mit Raspberry PIs
Der nächste Versuch war dann mit diversen Raspberry PIs die ich Platinenweise im Schubladen liegen habe. Es war mir natürlich klar, dass hier die Leistung sogar noch geringer ausfallen würde, aber mir ging es lediglich die Sache zum Laufen zu bekommen.
Als Raspberry Betriebssystem habe ich die aktuelle Lite Version von Raspbian Stretch verwendet, welche ich unter Ubuntu wie folgt auf die Karte geflashed hatte:
sudo dd bs=4M if=2019-04-08-raspbian-stretch-lite.img of=/dev/sdb
Nachdem der Raspberry hochgefahren war hatte ich dann folgendes ausgeführt:
sudo apt-get update && sudo apt-get dist-upgrade
sudo apt-get install autoconf libcurl4-openssl-dev libjansson-dev openssl libssl-dev gcc gawk github
git clone https://github.com/tpruvot/cpuminer-multi
cd cpuminer-multi
./autogen.sh
./configure --disable-assembly CFLAGS="-Ofast -march=native" --with-crypto --with-curl
make
Gestartet wird er Miner für Monero auf dem Raspberry für Minergate wie folgt:
./cpuminer -a cryptonight -o stratum+tcp://xmr.pool.minergate.com:45700 -u MEINBENUTZER -p x -t 4
Kurze Beschreibung, mit -a cryptonight sage ich dass er diese Verschlüsselung für Monero verwenden soll auf den entsprechenden Pool + Port auf Minergate.
Mit -p x gebe ich kein Passwort mit und -t 4 sage ich dass alle 4 CPUs des Raspberry 3 verwendet werden sollen.
Entsprechend sieht der Code auf älteren Raspberries etwas anders aus.
Die Hash Rate liegt bei 2H/s pro CPU:
Optimierteres Mining mit USB Asics
Meine letzten und mit Abstand effektivsten Versuche waren zuletzt dann doch nur in Verbindung mit entsprechender Hardware möglich.
Meine ersten 2Pac Asics habe ich mir von Amazon geholt.
Ich kam dann zufällig mit Ernst Heller von Bitshopper (Anzeige) in ein sehr nettes und informatives Gespräch.
Von ihm ließ ich mir dann 4 Newpacs zukommen, welche übertaktet mit 500MHz gut die 5 fache Hash-Rate erzeugen.
Zusätzlich habe ich einen entsprechenden USB Hub sowie USB Lüfter bestellt:
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Ernst hat auf seiner Seite bereits schöne Anleitungen, wie man z.B. mit einem Raspberry die Newspacs in Betrieb nimmt (Anzeige).
Kurz um habe ich folgende Befehle ausgeführt:
sudo apt-get update && sudo apt-get dist-upgrade
sudo apt-get install build-essential git autoconf automake libtool pkg-config libcurl4-openssl-dev libudev-dev libusb-1.0-0-dev libncurses5-dev
git clone https://github.com/vthoang/cgminer.git
cd cgminer
CFLAGS="-O2" ./autogen.sh --enable-gekko
make -j 2
Mit --enable-gekko aktiviere ich die GekkoScience Treiber für die 2Pacs bzw. Newpacs.
Gestartet wird der Bitoin Miner für den Antpool wie folgt:
./cgminer -o stratum+tcp://stratum.antpool.com:3333 -u MEINBENUTZER.MEINWORKER --suggest-diff 32 --gekko-newpac-freq 500 --gekko-2pac-freq 200
Im letzten Befehl übergebe ich für den Newpac eine Frequenz von 500MHz. Eine zusätzliche Kühlung ist in jeden Fall empfehlenswert, da dieser Wert außerhalb seiner eigentlichen Spezifikation liegt.
In meinen ersten Versuchen hatte ich auch noch 2Pacs mit am USB-Hub, deren Frequenz hatte ich mit 200MHz angegeben.
Hier ein Screenshot der Hashrates von 3x 2Pacs mit je 200MHz und 1x Newpac mit 500MHz:
Laut Ernst werden gerade für den Newpac hier zwar 500MHz eingestellt und angezeigt, der Arbeitsbereich befindet sich aber wie beim 2Pac bei 50 - 250MHz. Die Mehrleistung beruht lediglich davon, dass die BM1387 Asic Generation die vierfache Anzahl an Rechenkernen besitzt.
Ein BM1384 Asic hat 3192 SHA256 Rechenkerne, wovon 2 bestückt sind.
Er empfiehlt mir auch, keine 500MHz einzustellen!
Und hier ein Bild von meinem Probesetup:
Meine Erfahrung und Einschätzung
Basierend dem letzten Setup mit dem Newpac sowie den 3 2Pacs möchte ich hier mal ein paar Rechnungen anstellen.
Im Betrieb verbrauchen die 4 Asics, der USB-Hub, der Raspberry sowie die beiden USB-Lüfter 55W.
Bei den knapp 55W/h entstehen mir Stromkosten von 0,02€. Über den Tag hieße dies *24 = ca. 0,48€ pro Tag.
Mit den 180GH/s meiner Asics von oben gehe ich grob von 0,000015 BTC am Tag aus, was beim aktuell guten Kurs gute 0,14€ wären.
Dies zeigt also schon mehr als deutlich, dass ich alleine mit den Betriebskosten eindeutig keinen Profit erwirtschaften werde, zumal die Ausgaben der Hardware noch nicht mal einberechnet sind.
Mein ehrlicher Verdienst seit Anfang Juni 2019 ist wie folgt:
- Minergate: 0,00000445 BTC / 0,04395101 €
- Antpool: 0,00004506 BTC / 0,43 €
- Gesamt: 0,00004951 / 0,47 €
Dabei hatte ich aber die Farm nicht ständig in Betrieb, sondern nur zu Zeiten wo ich selbst anwesend bin.
Ich werde dennoch die Sache weiter beobachten und evtl. in Kooperation mit Ernst Heller von Bitshopper (Anzeige) noch ein paar Tests wagen.