Eines vorweg, dieser Beitrag soll keine Animation dazu sein, dass Jedermann an 230V oder mehr herumbastelt!
Bei mir ist zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Spannung im ganzen Verteilerschrank und auch für später, sollte derjenige unbedingt genau wissen, was er macht!
Strom ist kein Spielzeug und kann Euch schwer verletzen/töten oder Euer zu Hause abbrennen!
Ganz ehrlich, aufgrund von Lieferschwierigkeiten von Pheonix Contact fiel die Entscheidung schnell auf Wago, auch wollte ich nichts vermischen.
In jeglichen Dosen kommen eh auch Wago-Klemmen zum Einsatz...
Die Entscheidung habe ich absolut nicht bereut und würde sie jederzeit wieder treffen:
Wago Klemmen im Online Konfigurator planen
Wago hat mit dem Smart-Designer einen tollen Online Konfigurator (Anzeige), mit welchem die Reihenklemmen bereits vorab bis ins Detail geplant und aufgebaut werden können.
Nach Registrierung können Projekte und die Reihenklemmen angelegt werden:
Für jede Klemmreihe habe ich eine eigene Konfiguration, welche ich entsprechend beschriftet habe...
In einer neuen Konfiguration wählte ich die TopJob Schaltschrankkomponenten und im nächsten Schritt die Tragschiene mit der exakten Länge.
Im linken Bereich kann gezielt nach Wago-Artikelnummern oder Bezeichnungen gesucht werden.
Das Arbeiten an dieser Stelle mit den korrekten Nummern z.B. 2003-7641für die Klemme mit Trennschlitten erleichtert das Vorankommen.
Am besten also schon grob im Vorfeld die wichtigsten Artikel mit den Nummern heraussuchen.
Noch besser, ich bekam von Wago ein kleines Musterbuch (Anzeige) mit all seinen Möglichkeiten der Beschriftung, vielen Dank dafür.
Hat man sie mal im Projekt, können Sie einfach kopiert werden!
Meist begann ich mit der 249-116 Endklammer, welche ich übrigens mit dem 249-120 Gruppenschildträger zur Beschriftung verwendet habe.
Dann kamen i.d.R. die N-Startklemmen 2016-7714, gefolgt von den 2003-7641 N-Klemmen mit Trennschlitten, oder auch mal nur mit N-Anschluss 2003-7646 und natürlich die 2003-7642 L-L-Klemmen.
Am Ende war dann die Endklammer 2009-305 und je Schiene eine PE-Klammer 2016-7607.
Die Sicherung der Trennschlitten sind 2003-7300, ich habe an Endlagen oder auch zur optischen Trennung mit orangen Abdeck- bzw. Zwischenplatten 2003-7692 gearbeitet.
Die N-Schiene selbst ist 210-133 und deren Abdeckung 777-303, beide können beliebig zugeschnitten werden.
Zwei "Besonderheiten" möchte ich Euch nicht vorenthalten, links oben kommen die KNX-Leitungen der Fensterkontakte (Offen, Kipp, Sabotage) herein, welche ich auf die gleichen Klemmen wie bisher gelegt habe.
Einer der Gründe war die geringe verfügbare Höhe, da ich die 1. oberste Schiene um ca. 3cm erhöht montiert als die 2. Schiene und somit zu Abdeckplatte etwas weniger Platz habe.
Die N-Trennschiene hatte ich hier für die +24V zu den Fensterkontakten verwendet!
Rechts im nächsten Bild seht Ihr auch einen Teil der 24V Beleuchtung mit seinen Brücken.
Da ich hier mit RGBW-Dimmer von Loxone (Anzeige) arbeite, welche jeweils nur 4 Kanäle haben, wurden hier N-L-PE-Klemmen verwendet und der 24V durchgebrückt:
Eine weitere Besonderheit ist die direkt darunterliegende Reihe mit Audio, Bus, Eingangstüren sowie die geplanten Ventile der Gartenbewässerung und der Zisterne:
Die Audio-sowie Eingangstür-Klemmen sind Doppelstock-Klemmen 2002-2201.
Mit Audio komme ich mit 2x 4mm² welche schon ziemlich schwierig zu installieren waren, vor allem weil sie extrem feindrähtig waren.
Die Türen fahre ich mit einem Duplex-CAT7 Kabel an, welche ich auch auf diese Art Klemmen lege.
Jegliche Bus-Leitungen (6-adrig von Loxone) gebe ich auf jeweils 2x 3-Stock-Klemmen 2003-3201, auch die ganz rechts zu sehende Treppenbeleuchtung, welche ich Stufenweise ansteuern werde.
Die Klemme geht gerade noch unter die Abdeckplatte des Hager Schranks, vorausgesetzt die Hutschiene sitzt unten auf der Tragschiene, was bei mir in der 2. Reihe der Fall ist.
Im Bus-Teil ist die Klemme 1 & 2 für KNX (Garage) reserviert (6-adriges Loxone-Kabel) während die anderen 4 dann für Loxone selbst sind.
Die Schachtelbrücker sind z.B. 2002-481 und werden je nach Notwendigkeit ausgebrochen. (siehe Bild 3 in der nächsten Galerie)
https://mytec-home.de/elektrotechnik/wago-reihenklemmen-fuer-den-smarthome-verteiler#sigProId723f5c80dc
Beschriften der Reihenklemmen
Wie schon erwähnt, bekam ich ein hilfreiches Musterbuch von Wago (Anzeige) mit den möglichen Beschriftungen:
Mit dem Wago Thermotransferdrucker (Anzeige) wäre es ein leichtes gewesen, direkt aus dem Smart-Designer die beschrifteten Elemente auszudrucken.
Hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht bereits den Brother P-Touch Drucker gehabt, wäre dieser Drucker wohl meine 1. Wahl gewesen...
Ansonsten habe ich viel mit den Beschriftungsplatten gearbeitet, die es auch nummeriert oder ohne Aufdruck gibt.
Die kleinen Überreste der ausgebrochenen Elemente habe ich mit einem Messer sauber abgetrennt und dann einfach in die entsprechenden Positionen geknipst.
Wie bereits erwähnt, hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits den Brother P-touch E550WVP Drucker, welcher aber auch gute Dienste leistete.
Der Vorteil, den ich bei dem Gerät seh, dass ich ihn eben auch auf die Baustelle mitnehmen kann und durch die WLAN-Verbindung direkt vom Handy schnell mal Ausdrucke anfertigen kann.
Alternativ kann ich natürlich auch direkt am Gerät die Etiketten herstellen.
Hier ein Beispiel der Klemmenbeschriftung, welche ich im P-touch-Editor mit einer Tabelle gelöst habe:
Das 12mm Band habe ich dann entsprechend abgeschnitten und auf leere Beschriftungsträger geklebt.
Ich habe übrigens immer nur 4er-Pakete gemacht, damit die Abstände sauber passen...
https://mytec-home.de/elektrotechnik/wago-reihenklemmen-fuer-den-smarthome-verteiler#sigProIdc6ed179bc1
Kabel abisolieren, beschriften & auflegen
Da die Kabel bereits beim Einführen in den Schrank vorsortiert wurden, ging es in erster Linie vor dem Auflegen nur noch um die Kabel zu beschriften und abisolieren.
Mit dem gewinkelten Schraubendreher konnte man auch gut in die Öffnungen drücken, um diese für flexible Leitungen zu lockern.
Starre Leitungen konnten einfach eingesteckt werden.
Für die ersten flexiblen Versuche, vor allem die 4mm² der Audio-Leitungen, habe ich die Klemmen nochmal rausgebaut, um auch zu sehen, wie weit die Ader eingeführt ist.
Nach 8-10 Vorgängen hat man dann schon ein Gefühl und kann die Leitungen nach fixieren auch kurz etwas anziehen um zu sehen, ob sie sauber sitzt:
Und hier ein Bilderset der aufgelegten Kabel...
https://mytec-home.de/elektrotechnik/wago-reihenklemmen-fuer-den-smarthome-verteiler#sigProId5f16320920
Fazit zu den Wago Klemmen & abschließende Tipps
Keine Frage, bei so vielen Kabel und vor allem dem Wunsch, es möglichst modern und flexibel zu halten, sind Reihenklemmen unerlässlich.
Viele der fast ausschließlich 5-adrigen NYM- oder Ölflex-Leitungen sind vollständig aufgelegt, nur 3 Adern davon sind aber in Benutzung.
Möchte ich nun doch mal etwas schaltbar machen, brauche ich nur noch an die Klemmnummer eine Leitung hinlegen und fertig.
Das setzt natürlich eine entsprechend gute Elektro Planung und Dokumentation voraus...
Ich habe übrigens gute Erfahrungen mit den flexiblen Leitungen gemacht, wenn ich nach abisolieren die Drähtchen ganz leicht eingedreht habe.
Wichtig vor allem, dass keine Drähte abstehen, denn die würden sich beim Einführen in die Klemme nur nach oben biegen und die Gefahr von ungewollten Kurzschlüssen steigt...
https://mytec-home.de/elektrotechnik/wago-reihenklemmen-fuer-den-smarthome-verteiler#sigProIda8ec3c1f2f